Alte indianische Weisheit Über diesen Ausspruch muß ich heute noch öfters nachdenken und versuche, die erlebte Nachkriegszeit meiner Kindheit in Schlesien zu begreifen.
Seit ich mich erinnern kann, hatte unsere Mutter immer ein kleines eingerahmtes Sprüchlein an der Wand hängen. Sie nahm es mit von Schlesien, nach Sachsen, nach dem Ruhrgebiet und bis zu ihrem Lebensende hing es in ihrer Küche in der Aschaffenburger Gegend. Wir neckten sie sogar manchmal damit. Mutter sagte immer, es wäre unser Familiensprüchlein, sie hätte es von ihrer Mutter (Schäl-Linie):
"Tue recht und scheue niemand!"
Recte faciendo neminem timeas
Vermutlich geht es zurück auf George Schäl (* um 1690 - + 17.3.1753), Bauer, Gerichtsgeschworener und Kirchenvorstand der evangelischen Kirche in Langwaltersdorf.
Ich sah nun das gleiche Sprüchlein in Familien-Webseiten von Schlesiern und von Sudetendeutschen. Möglicherweise ist diese Stelle aus der Sammlung der Lebensregeln des evangelisch-lutherischen Pfarrers Johann Rittmeyer ( + 1698) die Quelle für unseren Familienspruch. Die 100 Lebensregeln des Johann Rittmeyer sind übrigens im Internet abrufbar, und zwar hier die Regel 55.